1. Was ist Bikepacking?
Normale Radtouren und Bikepacking sind zwei Arten des Fahrradfahrens, die zwar viele Ähnlichkeiten haben, sich aber in einigen wichtigen Aspekten unterscheiden – in etwa wie der Unterschied zwischen einem Luxus-SUV und einem leichten Geländewagen. Einer der größten Unterschiede ist die Art der Routen, auf denen man unterwegs ist. Tourenfahrer bevorzugen gut ausgebaute Straßen, wie zum Beispiel den Elberadweg, während Bikepacker sich gerne auf unbefestigten Pfaden, Schotterpisten und selbst in unwegsamem Gelände wohlfühlen. Für viele Bikepacker ist es der perfekte Kompromiss zwischen einem Rennrad und einem MTB. Gerade, wenn du es leid bist auf der Landstraße knapp von Autos überholt zu werden und lieber etwas abseits fahren möchtest.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die Art der verwendeten Fahrräder und Taschen. Traditionelle Tourenfahrräder sind mit Gepäckträgern vorne und hinten ausgestattet, an denen große Packtaschen befestigt werden können. Das bietet auf langen Radreisen genügend Stauraum für Equipment und Kleidung. Im Gegensatz dazu legt man beim Bikepacking Wert auf Einfachheit. Nahezu jedes Fahrrad kann dafür verwendet werden und spezielle Bikepacking-Taschen ermöglichen es, diese ohne Gepäckträger an jeder Rahmengeometrie zu befestigen. Typischerweise kommen spezielle Gravelbikes zum Einsatz, welche schon vorbereitete Gewindebohrungen am Rahmen haben.
Wenn du auf ein paar Sachen bei deinen Bikepacking-Taschen achtest, kannst du viel Spaß damit haben und dein erstes Bikepacking-Abenteuer ohne Zwischenfälle genießen.
Schütze deinen Rahmen: Reibung an den Kontaktpunkten der Taschen kann Spuren an deinem Fahrrad hinterlassen. Dieser Prozess wird sich nicht völlig vermeiden lassen. Du kannst ihn aber reduzieren, indem du eine Schutzfolie aufklebst, die Bänder straffziehst, damit sie nicht hin und her rutschen und dein Bike nach einer Tour grob säuberst.
Montiere die Taschen richtig: Flexibilität ist gut, aber unachtsame Montage kann Schalt- oder Bremszüge einklemmen oder abknicken. Prüfe auch mit montierten Taschen, ob sich dein Lenker problemlos einschlagen lässt.
Pack clever und teste! Wie du deine Ausrüstung und Kleidung in den Taschen verstaust, beeinflusst das Fahrverhalten und die Agilität deines Fahrrads. Verstaue schwere Gegenstände in der Rahmentasche und verteile den Rest gleichmäßig auf die anderen Taschen. Wenn du dein Rad fertig gepackt hast, starte mit einer kurzen Probefahrt.
Regenvorbereitung: Wenn du auf Bikepacking-Tour gehst, solltest du immer auf jedes Wetter vorbereitet sein. Ein plötzlicher Regenschauer kann schnell alles ruinieren, wenn du nicht darauf vorbereitet bist. Pack daher immer eine Regenjacke und -hose ein, wenn der Wetterbericht nach Regen aussieht. Zumindest um dein restliches Equipment musst du dir keine Sorgen machen, da alle Rovativ-Taschen komplett wasserdicht sind.
Wartung und Pflege: Unsere Bikepacking-Taschen sind robust und halten viel aus, aber sie brauchen trotzdem etwas Pflege. Nach jeder Tour im Regen solltest du deine Taschen grob mit Wasser reinigen und trocknen, um Schmutz und Feuchtigkeit zu entfernen.
2. Was brauche ich wirklich für Bikepacking?
Wenn von einem Bikepacking-Setup die Rede ist, denken die meisten Menschen an eine Rahmentasche, eine Lenkertasche (oder auch „Rolle“ genannt) und eine Satteltasche („Arschrakete“). Aber das ist erst der Anfang! Es gibt auch noch allerlei kleinere Zubehörtaschen, die man an der Gabel, am Rahmen oder am Unterrohr befestigen kann. In diesem Text werden wir uns jede dieser Taschenarten genauer ansehen und auch die Frage klären – „Was kommt beim Bikepacking in welche Tasche?“
3. Bikepacking-Satteltaschen
Die Satteltasche, im Jargon auch als "Arschrakete" bezeichnet, ist meistens die erste Tasche, die man beim Bikepacking anschafft. Durch ihre schmale Form und die Position hinter dem Fahrer ist die Tasche sehr aerodynamisch, trotz ihrer ungewohnten Optik.
Wie alle Taschen von Rovativ ist unsere Satteltasche komplett wasserdicht und wiegt nur 450 Gramm. Damit die Tasche nicht hin und her schwingt, muss sie gut ausgestopft werden und mit Hilfe des Rovativ-Safe-Lock-Clips straff montiert werden. Wenn es über Schotterpisten geht, schwingt die Satteltasche lautlos mit, im Gegensatz zu Gepäckträgertaschen, die bei solch rumpligen Strecken laut klappern würden. Die „Arschrakete“ ist also ein unverzichtbarer Begleiter für deine ersten Bikepacking-Touren.
Es gibt auch Satteltaschen, die nicht wasserdicht oder nur spritzwassergeschützt sind. Gerade bei der Satteltasche ist es aber besonders wichtig, dass diese 100% dicht ist, da sie das komplette Spritzwasser vom Hinterrad abbekommt und spätestens nach einer unerwarteten Regenfahrt wird man sich ärgern, jetzt auch noch nasse Wechselsachen zu haben.
Wie soll ich meine Satteltasche nun packen?
Um das Schwanken auf dem Rad zu vermeiden und eine optimale Gewichtsverteilung zu erreichen, stopfen wir in unsere Satteltaschen hauptsächlich leichte Sachen rein, wie zum Beispiel Schlafsack, Klamotten, Tarp und einen Ersatzschlauch. Alles, was du während der Fahrt wahrscheinlich nicht brauchst, packst du ganz hinten rein. Deine Regenjacke landet besser vorne in der Tasche. 😉
4. Rovativ-Lenkerrolle
Wenn es um etwas längere Touren geht, sind Lenkertaschen ein unverzichtbarer Bestandteil der Ausrüstung. Sie bieten dir die Möglichkeit, am Lenker stabil weitere Ausrüstung zu verstauen. Genau dafür haben wir die Rovativ-Lenkerrolle entwickelt. Sie bietet dir weitere 9,5 Liter Volumen und ist leicht zu montieren. Durch flexible Spannbänder kannst du verhindern, dass Brems- und Schaltzüge eingeklemmt werden. Allerdings benötigt die Befestigung etwas Zeit zur Montage, ist dafür aber in der Praxis erprobt und bringt wenig zusätzliches Gewicht auf die Waage.
Die Tasche erhält durch die „Einpressung“ zwischen den Enden des Rennradlenkers zusätzliche Stabilität. Allerdings solltest du beachten, dass durch den recht hohen Schwerpunkt zu viel Gewicht das Lenkverhalten negativ beeinflussen kann. Daher ist es am besten, in die Lenkerrolle leichte Dinge wie Kleidung, ein Zelt, einen Schlafsack oder Regensachen und Snacks zu packen. So kannst du deine Reise genießen, ohne das Handling deines Bikes zu stark zu beeinträchtigen.
5. Rovativ-Gabeltaschen
Wenn du auf deinen Bikepacking-Touren mehr Stauraum benötigst, sind Gabeltaschen mit anschraubbaren Käfigen (Cage) die perfekte Ergänzung. Diese Taschenhalter werden entweder über Schrauben (wenn Gewinde vorhanden sind) oder mit den mitgelieferten Spannbändern an der Fahrradgabel befestigt. Das ist auch an Federgabeln möglich.
In den so befestigten Käfig kannst du den mitgelieferten Packsack einlegen, der dir zusätzlichen Stauraum für dein Gepäck liefert, oder du kannst deinen Schlafsack direkt dort festzurren.
Wichtig ist, die Gabeltaschen nicht allzu schwer zu beladen, um das Lenkverhalten des Bikes nicht negativ zu beeinflussen und die Befestigungssysteme nicht an ihre Grenzen zu bringen. Maximal 3kg pro Seite sind erlaubt, idealerweise sollte man aber darunterbleiben.
Ein zusätzlicher Vorteil dieser Käfige ist, dass sie auch als Flaschenhalter verwendet werden können (beispielsweise am Unterrohr). So hast du noch mehr Möglichkeiten, deine Ausrüstung zu organisieren und zu verstauen.
6. Rovativ-Rahmentasche
Wenn du dein Bike für eine längere Tour aufrüstest, dann solltest du unbedingt eine Rahmentasche ins Auge fassen. Diese Taschen finden ihren Platz im Rahmendreieck und sorgen für eine gute Gewichtsverteilung durch den relativ niedrigen Schwerpunkt und eine gute Aerodynamik. Deswegen ist die Rahmentasche auch der perfekte Ort, um schwerere Gegenstände wie Koch-Equipment, Zeltstangen, Werkzeug oder Ersatzteile unterzubringen.
Die Tasche wird mit robusten Klettbändern befestigt und passt perfekt in das Rahmendreieck. Achte darauf, dass dein Rahmen genug Platz für die lange Rahmentasche bietet. Je nach Rahmengröße und Position am Steuerrohr ist es möglich, dass du eine kürzere Rahmentasche benötigst.
Es ist wichtig, die Tasche nicht bis zum Rand vollzustopfen, da die Reißverschlüsse auf Dauer darunter leiden können und du schlecht an deine Sachen herankommst. Die Rovativ-Rahmentasche hat zwei Fächer, ein schmales für Smartphone, Powerbank und Snacks und ein großes für alles, was du sonst noch unterbringen musst.
Wie alle Taschen von Rovativ, ist auch die Rahmentasche komplett wasserdicht und hält dich und deine Ausrüstung trocken, egal was das Wetter auch immer vorhat.
7. Sonstige Bikepacking-Taschen
Bikepacking-Taschen können manchmal etwas knifflig zum Packen und Befestigen sein, aber keine Sorge, denn unsere Rovativ-Oberrohrtasche bietet eine tolle Ergänzung für Gegenstände, die schnell zur Hand sein und häufig genutzt werden müssen.
Die Befestigung erfolgt durch praktische Klett-Gurte und ermöglicht eine Montage an fast jedem Rahmen. Unsere Oberrohrtasche ist natürlich absolut wasserdicht und sorgt dafür, dass deine Ausrüstung sicher und trocken ans Ziel kommt. Du kannst also beruhigt losfahren und dich auf deine Tour konzentrieren.
8. Welches Setup sollte ich mir zusammenstellen?
Die Bikepacking-Taschen von Rovativ sind leicht und flexibel und passen an nahezu jedes Fahrrad. Es ist jedoch wichtig, dass die Tasche perfekt zu deinem Rahmen und Rad passt. Abhängig von der Geometrie und Bauart deines Rahmens sind nicht immer alle Kombinationen und Taschen montierbar. Wenn dein Fahrrad einen Rennrad- oder Gravel-Lenker (Drop Bar) hat, ist die Breite der Lenkertasche entscheidend. Du kannst die Lenkerrolle zwar unterschiedlich weit zurollen, aber es gibt hierbei auch Grenzen. Mit einem geraden Lenker solltest du jedoch keine Einschränkungen haben.
Wie groß deine Bikepacking-Taschen sein müssen, hängt davon ab, wofür du sie verwenden möchtest. Die Größen variieren von 1,8L bis 10L Packvolumen. Wenn du nur kleine Bikepacking-Touren mit Übernachtung planst, sind kompaktere Taschen die richtige Wahl. Wenn du ein begeisterter Langstreckenfahrer bist, sind großvolumigere Taschen empfehlenswert. Auch wie minimalistisch du reisen möchtest hat Einfluss auf die Wahl der Taschen. Übernachtest du beispielsweise in Pensionen oder möchtest du jeden Tag zelten?
9. Warum sollte ich mit dem Bikepacking beginnen?
Bikepacking bietet viele Vorteile, darunter die perfekte Kombination aus Mountainbiken und Rennradfahren, Entspannung, Selbstbestimmung, Fitness und eine minimalistische Lebensweise. Der Sport ermöglicht es, von vielbefahrenen Straßen weg zu kommen, und das Gelände ist weniger unwegsam als ein Trail.
Bikepacking ist entspannender als Rennradfahren, da es nicht darum geht, wie schnell man fährt, sondern darum, dass man fährt und die Welt genießt. Zudem kann es das Selbstvertrauen stärken, wenn man alleine auf ein Bikepacking-Abenteuer geht. Es gibt viele Möglichkeiten, die Route und das Tempo zu bestimmen, neue Wege entdecken und sich auf ein Abenteuer begeben.
Beim Bikepacking bist du hautnah mit der Natur verbunden und kannst atemberaubende Landschaften, Tiere und Pflanzen beobachten, die du sonst niemals zu Gesicht bekommen würdest.
10. Was soll man beim Bikepacking mitnehmen?
Was du an Ausrüstung für deine erste Bikepacking-Tour wirklich brauchst, ist von vielen Faktoren abhängig. Die wahrscheinlich wichtigste Frage ist, wie lange du unterwegs sein möchtest, auf was du verzichten kannst und wie du übernachten möchtest.
Mein Tipp an jeden Beginner ist klein anzufangen, sich auf die wirklich wichtigen Sachen zu fokussieren und sowohl die Streckenlänge als auch die Ausrüstung Stück für Stück anzupassen.
Wenn wir einmal davon ausgehen, dass du bereits ein passendes Fahrrad hast, ist dein Schlafsystem wahrscheinlich die wichtigste und erste Anschaffung. Die Kombination aus Zelt, Schlafsack und Isomatte muss nicht zwangsläufig teuer sein. Gerade wenn du in der warmen Jahreszeit unterwegs sein möchtest, kann auch schon ein günstiger Schlafsack und ein leichtes Einmannzelt sehr gute Dienste leisten.
Gleiches gilt für die Kochausrüstung. Möchtest du lieber in einem Lokal am Weg essen und dich beim Bäcker mit dem Nötigsten versorgen oder in der freien Natur kochen und dazu Kocher, Brennstoff, Besteck, Lebensmittel und Wasser mitnehmen?
Dein Handy, Licht und eine Powerbank sollten selbstverständlich auch mit dabei sein. Für die Navigation kann am Anfang eine App auf deinem Smartphone ausreichend sein. Später lohnt unter Umständen die Anschaffung eines GPS-Computers.
Anders sieht es beim Werkzeug aus. Solltest du etwas abseits unterwegs sein, gehört ein Flickzeugset, ein Multitool, Reifenheber und die Luftpumpe zur absoluten Standortausrüstung. Wenn ihr in einer Gruppe fahrt, ist es natürlich nicht nötig, dass jeder diese Teile dabei hat.
11. Fazit
Du hast jetzt einen guten Überblick über unsere Bikepacking-Taschen und weißt, worauf es bei der Wahl der richtigen Taschen für dein Vorhaben ankommt. Es kann eine Menge Infos sein, aber keine Sorge, es ist einfacher als es auf den ersten Blick erscheint. Der beste Weg, um loszulegen, ist mit dem zu starten, was du hast und dein Set-Up nach und nach mit den zusätzlichen Taschen zu erweitern, die du benötigst. Fahr glücklich!
Wenn du noch konkrete Fragen zu unseren Taschen hast, kannst du uns über das Kontaktformular oder direkt per Mail schreiben.