Wenn die Lust auf Bikepacking und Overnighter dich richtig gepackt hat, kannst du natürlich einfach drauf los fahren und Erfahrungen sammeln. Wenn du aber auf Nummer sicher gehen willst, ist es mit passenden Tools deutlich einfacher, ein tolles Ziel zu finden und eine schöne Route zu planen.
Zunächst brauchst du eine Zielregion, die du mit dem Rad erreichen kannst. Das Internet bietet hierfür unglaublich viele Inspirationen. Eine Route zu planen macht erst Sinn, wenn ein Spot zur Übernachtung und Stellen zum Auffüllen der Lebensmittelvorräte feststehen.
Der Übernachtungsspot ist sicherlich der Wichtigste. Die persönlichen Bedürfnisse sind da sehr verschieden, für die meisten Menschen sind malerische Ausblicke auf ein Gewässer oder von einer Anhöhe für viele Menschen wichtig. Deswegen solltest du dir bei der Planung für diesen Punkt besonders viel Zeit nehmen.
Wenn du in einer Schutzhütte übernachten möchtest, den Zielort aber nicht vorab erkunden kannst, hilft die Webseite www.outdoor-karte.de. Diese Karte ist noch nicht ausgereift, da sie vom Input ihrer Nutzer lebt, aber trotzdem ist sie die ultimative Hilfe zum Finden von Schutzhütten. Es sind Punkte markiert, an denen sich mehr oder weniger sicher eine Schutzhütte befindet.
Klickt man die roten Punkte an, erscheint nicht immer ein passender Verweis auf die Existenz einer Hütte. An dieser Stelle gehen die Tools Komoot und Google Maps eine perfekte Symbiose mit der Outdoor-Karte ein. Ob eine Hütte an den besagten Punkten existiert kannst du damit überprüfen. Häufig findest du Fotos anderer Nutzer und kannst dir ein Bild von der Hütte und der Umgebung machen. Auch Informationen über Feuerstellen und Mülleimer sind gelegentlich vermerkt.
Bei Komoot scheinen auf den ersten Blick nicht allzu viele schöne Spots vermerkt zu sein. Der Trick ist es, weiter in die Karte hinein zu zoomen, bis rote Punkte erscheinen. Wenn du dann einen so schönen Spot wie z.B. den Leineberglandbalkon zur Übernachtung gefunden hast, solltest du die Lebensmittelversorgung am Tag der Anreise und das Frühstück vorplanen.
Hierfür eignet sich Google Maps hervorragend. Je nachdem, wie du dein Abendessen und Frühstück gestalten möchtest, suchst du nun im Umkreis des Übernachtungsspots einen Supermarkt, Bäcker, Schnellimbiss, eine Tankstelle, ein Restaurant oder ein Frühstückscafé.
Nach Übernachtungsspot und Lebensmittelversorgung folgt zuletzt die Planung einer schönen geeigneten Route. Eine gute Voraussetzung ist es, wenn die Ziele auch in einer gut erreichbaren Entfernung liegen, denn der direkte Weg ist nicht immer auch eine schöne oder gut fahrbare Route. Du wirst mit einigen Kilo Gepäck auf dem Rad etwas mühevoller unterwegs sein. Zur Routenplanung bietet sich wieder Komoot an. Am geplanten Übernachtungsspot klickst du auf "Als Ziel" und an deinem Startpunkt auf "Hier starten". Komoot beginnt dann direkt eine Route zu planen. Dieser kannst du nun deine individuelle Note verleihen, indem du über die Symbole auf dem schwarzen Balken die Art der Fortbewegung festlegst. Achte darauf, dass die verschiedenen Fahrradtypen auch unterschiedliche Wegbeschaffenheiten zulassen. Da du wahrscheinlich nicht mit einem Rennrad, sondern einem Gravelbike oder MTB unterwegs sein wirst, würde ich hier die Option Gravelbike auswählen.
Die Option MTB würde zu viele Trails mit einbauen, die du mit Gepäck bestimmt ungerne fahren möchtest. Wenn du Erfahrungen mit Komoot hast, kannst du sicher auch dein Fitnesslevel einigermaßen gut einschätzen. Komoot errechnet dann genauer, wie lange du für die Route brauchen wirst.
Stefan Quiska, Diekholzen