Wie plane ich eine Bikepacking-Tour mit komoot?

Wie plane ich eine Bikepacking-Tour mit komoot?

Erfahrungsbericht Overnighter von Stefan Quiska Du liest Wie plane ich eine Bikepacking-Tour mit komoot? 5 Minuten Weiter 5 Gründe, mit dem Bike auf Tour zu gehen

Wenn die Lust auf Bikepacking und Overnighter dich richtig gepackt hat, kannst du natürlich einfach drauf los fahren und Erfahrungen sammeln. Wenn du aber auf Nummer sicher gehen willst, ist es mit passenden Tools deutlich einfacher, ein tolles Ziel zu finden und eine schöne Route zu planen.


Zunächst brauchst du eine Zielregion, die du mit dem Rad erreichen kannst. Das Internet bietet hierfür unglaublich viele Inspirationen. Eine Route zu planen macht erst Sinn, wenn ein Spot zur Übernachtung und Stellen zum Auffüllen der Lebensmittelvorräte feststehen.


Der Übernachtungsspot ist sicherlich der Wichtigste. Die persönlichen Bedürfnisse sind da sehr verschieden, für die meisten Menschen sind malerische Ausblicke auf ein Gewässer oder von einer Anhöhe für viele Menschen wichtig. Deswegen solltest du dir bei der Planung für diesen Punkt besonders viel Zeit nehmen.
Wenn du in einer Schutzhütte übernachten möchtest, den Zielort aber nicht vorab erkunden kannst, hilft die Webseite www.outdoor-karte.de. Diese Karte ist noch nicht ausgereift, da sie vom Input ihrer Nutzer lebt, aber trotzdem ist sie die ultimative Hilfe zum Finden von Schutzhütten. Es sind Punkte markiert, an denen sich mehr oder weniger sicher eine Schutzhütte befindet.

Klickt man die roten Punkte an, erscheint nicht immer ein passender Verweis auf die Existenz einer Hütte. An dieser Stelle gehen die Tools Komoot und Google Maps eine perfekte Symbiose mit der Outdoor-Karte ein. Ob eine Hütte an den besagten Punkten existiert kannst du damit überprüfen. Häufig findest du Fotos anderer Nutzer und kannst dir ein Bild von der Hütte und der Umgebung machen. Auch Informationen über Feuerstellen und Mülleimer sind gelegentlich vermerkt.

Bei Komoot scheinen auf den ersten Blick nicht allzu viele schöne Spots vermerkt zu sein. Der Trick ist es, weiter in die Karte hinein zu zoomen, bis rote Punkte erscheinen. Wenn du dann einen so schönen Spot wie z.B. den Leineberglandbalkon zur Übernachtung gefunden hast, solltest du die Lebensmittelversorgung am Tag der Anreise und das Frühstück vorplanen.


Hierfür eignet sich Google Maps hervorragend. Je nachdem, wie du dein Abendessen und Frühstück gestalten möchtest, suchst du nun im Umkreis des Übernachtungsspots einen Supermarkt, Bäcker, Schnellimbiss, eine Tankstelle, ein Restaurant oder ein Frühstückscafé.

Über die Suchergebnisse kannst du ganz einfach die Öffnungszeiten und sogar Preise und Speisekarten einsehen. Manchmal bieten die mehr oder weniger glaubhaften Rezensionen auch Hinweise darauf, ob man dort seine Speisen und Getränke beziehen möchte.
Nach Übernachtungsspot und Lebensmittelversorgung folgt zuletzt die Planung einer schönen geeigneten Route. Eine gute Voraussetzung ist es, wenn die Ziele auch in einer gut erreichbaren Entfernung liegen, denn der direkte Weg ist nicht immer auch eine schöne oder gut fahrbare Route. Du wirst mit einigen Kilo Gepäck auf dem Rad etwas mühevoller unterwegs sein. Zur Routenplanung bietet sich wieder Komoot an. Am geplanten Übernachtungsspot klickst du auf "Als Ziel" und an deinem Startpunkt auf "Hier starten". Komoot beginnt dann direkt eine Route zu planen. Dieser kannst du nun deine individuelle Note verleihen, indem du über die Symbole auf dem schwarzen Balken die Art der Fortbewegung festlegst. Achte darauf, dass die verschiedenen Fahrradtypen auch unterschiedliche Wegbeschaffenheiten zulassen. Da du wahrscheinlich nicht mit einem Rennrad, sondern einem Gravelbike oder MTB unterwegs sein wirst, würde ich hier die Option Gravelbike auswählen.

Die Option MTB würde zu viele Trails mit einbauen, die du mit Gepäck bestimmt ungerne fahren möchtest. Wenn du Erfahrungen mit Komoot hast, kannst du sicher auch dein Fitnesslevel einigermaßen gut einschätzen. Komoot errechnet dann genauer, wie lange du für die Route brauchen wirst.
Hast du den ersten Routenvorschlag von Komoot bestimmen lassen, bekommst du auch einen Eindruck von der Entfernung und den zu fahrenden Höhenmetern inklusive Streckenprofil.
Nun folgt der Feinschliff: Du passt die Route an, indem du besondere Wege, Highlights, Ausblicke und natürlich deine Versorgungsstellen mit einbaust. Hierzu klickst du auf geeignete Wegpunkte und wählst "Zur Tour hinzufügen" aus. Schon plant Komoot den Wegpunkt auf der Route ein. Sollte die Route dann nicht nach deinem Geschmack sein, kannst du den Wegpunkt einfach wieder aus der Route entfernen. Wenn du den Weg nur ein wenig verschieben möchtest, greifst du den blauen Routenstrich an geeigneter Stelle, verschiebst den Wegpunkt an eine andere Stelle.
Der weiße Kasten links unten informiert über die Steckenlänge, die zu erwartenden Höhenmeter und die geplante Fahrtzeit. Noch informativer wird es, wenn die Route gespeichert wurde. Dies ist nur registrierten Benutzern möglich, lohnt sich aber. Nach dem Speichern ist in einer großen Übersicht zusätzlich noch das Höhenprofil, die zu erwartende Oberflächenbeschaffenheit der Wege und die Wettervorhersage zu sehen. Bist du mit deiner Routenplanung zufrieden, kannst du diese nun auf dein Bike-Navi übertragen oder weiteren Mitfahrenden zur Verfügung stellen. Wenn du kein Bike-Navi besitzt, empfehle ich, die Route offline verfügbar zu machen und dich dann während der Fahrt mit Sprachsteuerung vom Smartphone aus leiten zu lassen. Die Nutzung von Komootkarten ist auf den Bike-Navis oder dem Smartphone nicht grundsätzlich kostenfrei. Es lassen sich aber auf diversen Webseiten Gutscheincodes für Gratis-Kartenmaterial finden. Die Karte für die geplante Route musst du auf deinem Gerät installiert haben. Das Erlebnis beginnt schon weit vor der Tour.
Viel Freude beim Planen!

Stefan Quiska, Diekholzen